Wozu unternehmerische Beteiligungen?
"Die Aufgabe des modernen Portfoliomanagers ist es, nach Anlageklassen zu fahnden, die nur gering oder negativ korreliert sind. Der Blick auf die geschlossenen Beteiligungsmodelle war dabei bisher oft von Vorurteilen und Fehleinschätzungen getrübt. Mehrere Studien meines Instituts belegen jedoch eindrucksvoll: Für die Portfolio-Optimierung ist die Beimischung geschlossener Fonds unverzichtbar."
Professor Dr. Franz-Joseph Busse, INFINANZ Institut für Finanz- und Investitionsmanagement GmbH
Ziel einer guten Portfolio-Zusammenstellung ist, dass die unterschiedlichen Anlageformen sich möglichst unabhängig voneinander entwickeln (eine geringe Korrelation aufweisen). Wie Studien (z.B. des Instituts INFINANZ) ergaben, korrelieren sogenannte "alternative Investments", zu denen unternehmerische Beteiligungen gehören, nur gering mit den traditionellen Anlagen wie Aktien oder festverzinsliche Papiere. Das bedeutet: Ein Börsencrash / eine Krise hat nur verhaltene Auswirkungen auf die Renditen der alternativen Anlagen.
In der Praxis führt die Kombination verschiedener Assetklassen zu einer Verteilung auf unterschiedliche Wertentwicklungszyklen. Die richtige Kombination vorausgesetzt, gleichen sich diese Zyklen gegeneinander aus und bieten dem Investor eine stabilere Gesamtrendite mit geringerer Schwankungsintensität (Volatilität) und somit geringerem Verlustrisiko. Die beiden Ziele hohe Rendite und gleichzeitig geringes Risiko werden also durch eine geschickte Diversifizierung und Integration von alternativen Investments - also auch unternehmerische Beteiligungen in verschiedenen Formen - erreicht.
Wie die Grafik zeigt, hat die Beimischung z.B. von geschlossenen Fonds beeindruckende Auswirkungen: Sie führt zu einer nachhaltigen Erhöhung der Rendite bei gleichzeitiger Verringerung des Risikos. Im Vergleich zum klassischen Portfolio wird mit einem 50 % Anteil geschlossener, hochqualitativer Fonds das beste Rendite-/Risiko-Verhältnis erreicht.
Weitere Vorteile
In Deutschland sind geschlossene Fonds seit über 30 Jahren eine der bewährtesten - aber auch recht umstrittenen - Anlageformen. Haben sie den Investoren doch höchst interessante Renditen von bis zu 10 % und mehr gebracht - nicht selten aber auch den Totalverlust.
Dabei ist gerade bei der Anlageform der geschlossenen Fonds der Informationsgrad und die Transparenz besonders hoch: Die BaFin schreibt Offenlegungspflichten im Verkaufsprospekt vor, anhand von Leistungsbilanzen lässt sich erkennen, welche Ergebnisse der Initiator bereits mit vergangenen Fonds erwirtschaftet hat, ggf. existieren bereits Bewertungen durch unabhängige Rating-Institute. Das ist eine gute Unterstützung für die kritische Analyse, Bewertung und Selektion von qualitativ hochwertigen geschlossenen Fonds oder Private Placements.
Aber es muss ja nicht immer ein geschlossener Fonds sein, bei dem der Investor zum Mit-Gesellschafter wird. Unternehmerische Beteiligungen sind auch in anderen Formen möglich wie z.B. über Genussrechte oder verschiedene Darlehensformen.
Und unternehmerische Beteiligungen haben den Vorteil, dass es sich bei dem Investment i.d.R. um Sachwerte handelt. Mit dem Substanzwert z. B. in Form von Immobilien, Transportmitteln, Agrarland, Holz oder sonstiger realer Vermögenswerte gewährleisten sie über den gesamten Anlagehorizont hinweg eine gewisse Basis-Sicherheit und schützen vor Inflation.
Auch verschiedene steuerliche Vorteile machen ein Beteiligungs-Investment interessant wie z.B.
- das Doppelbesteuerungsabkommen bei Auslandsbeteiligungen (innerhalb der EU sogar ohne Progressionsvorbehalt).
- Und natürlich bei Schiffsfonds die verschwindend geringe Tonnagebesteuerung sowie
- der steuerfreie Veräußerungserlös von Immobilien nach 10 Jahren.
Sogenannte "Hebelprodukte", bei welchen mittels hohen Einsatzes von Fremdkapital die Eigenkapital- Rendite in die Höhe geschraubt wurde, sind mittlerweile fast vom Markt verschwunden. Damit ist das Risiko-Potential geringer.
Aber welche Beteiligungen lohnen sich und von welchen sollte man besser absehen?
Eines vorweg:
Eine absolute Sicherheit im Segment der unternehmerischen Beteiligung gibt es nicht. Schließlich ist ein Unternehmen neben den Chancen auch (teils unvorhersehbaren) Risiken ausgesetzt - und somit ein theoretischer Totalverlust nie auszuschließen.
Es gibt aber Beteiligungsangebote mit höherem oder geringerem Risiko. Letztlich kommt es auf das Konzept jedes einzelnen Angebotes an.
Im Prinzip ist eine unternehmerische Beteiligung sehr einfach:
Eine vorher definierte Summe wird von Anlegern gesammelt und in ein Unternehmen oder eine bestimmte Anschaffung innerhalb eines Unternehmens investiert. Hinzu kommen allerdings die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, die unterschiedlich sein können.
Das Geheimnis guter Angebote sind einige wesentliche Faktoren, die einfach stimmen müssen:
- Der Emittent und seine Leistungsbilanz
- Ein erfahrenes Management auf dem Gebiet des jeweiligen Investitionsprojektes
- Der Investitionsplan
- Die Prognoserechnung
- Die Kostenquote bzw. der Investitionsgrad
Zur Bewertung einer unternehmerischen Beteiligung bedarf es außerdem einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstandes und gewissen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Und erst ganz zum Schluss - wenn alle Parameter positiv beurteilt wurden - ist es eine zusätzliche Bestätigung, wenn auch unabhängige Analysten das Angebot als sehr gut einstufen.
Die Nachteile eines solchen Investments:
- Das Kapital bleibt über den vereinbarten Zeitraum gebunden und ist bis auf ggf. regelmäßige Ausschüttungen während der Anlagedauer nicht verfügbar.
- Teilweise lässt sich eine Beteiligung auf Dritte übertragen, aber dazu muss ein Abnehmer gefunden werden, der mit allen Rechten und Pflichten in den Vertrag einsteigt.
Auch an unternehmerischen Beteiligungen geht eine weltweite Krise nicht spurlos vorbei. Rezession und Welthandelsabschwung können vereinzelt auch hier am Ende zu niedrigeren Renditen als prognostiziert führen.
So erreichen Sie Sicherheit:
Die höchst mögliche Sicherheit bietet - wie grundsätzlich in der Kapitalanlage - eine breite und intelligente Streuung - sei es
- in mehrere Beteiligungen mit unterschiedlichen Assetklassen
- über Portfolio-Angebote, welche in verschiedene Beteiligungen investieren, oder
- über einen Dachfonds.
Aber auch einzelne Beteiligungen als Beimischung zu anderen Kapitalanlagen - je nach Ihrer bisherigen Portfolio-Ausrichtung - eignen sich durchaus. Wie immer kommt es auf die richtige Wahl und die aufeinander abgestimmte Zusammenstellung an.
Lassen Sie sich beraten!
Eine Investmententscheidung setzt langjährige Erfahrung und Marktkenntnis voraus. Gerne stehe ich Ihnen mit meinem Marktüberblick und einer eingehenden Prüfung der relevanter Angebote zur Verfügung! Ich recherchiere für Sie die Beteiligungsmöglichkeiten aus dem aktuellen Marktangebot, die am besten zu Ihren Vorstellungen und Ihren bestehenden Anlagen passen.