Bei Pensionszusagen lauern hohe Risiken
Kaum ein Thema ist so komplex wie das Betriebsrentengesetz mit all seinen Änderungen. Und kaum ein Thema birgt so enorm viele Risiken, die von Laien regelmäßig unterschätzt und meist sogar übersehen werden!
Das Bilanzsprung-Risiko, eine plötzliche Nachversteuerungspflicht oder das sofortige Auffüllen von Rückstellungen, Haftungsrisiken oder Rentenanpassungsverpflichtungen des Arbeitgebers sowie regelmäßige Unterdeckungen sind nur einige "Fallen", die ohne einen Spezialisten für den zusagenden Arbeitgeber Existenz bedrohend sein können.
Und seit 2010 stellt das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMog) insbesondere bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen zusätzliche Herausforderungen dar.
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, vergleichen Sie unbedingt!
Wie überall sollten Sie auch hier vor einer endgültigen Entscheidung einen Vergleich von Anbietern, Produkten und Tarifen vornehmen. Die Unterschiede können enorm sein!
Und je nach Einzelfall kann es sogar sein, dass alternative Formen der Altersvorsorge eine wesentlich höhere Nachsteuer-Rendite bieten. Dies gilt insbesondere bei der Entgeltumwandlung.
Denn es kommt nicht nur auf die Steuer- und Sozialabgaben-Freiheit während der Ansparphase an. Vielmehr muss auch der Ertrag in der Leistungsphase, also die spätere Netto-Rente, ins Kalkül gezogen werden.
Auswirkungen der Niedrigzinsphse
Auch Versicherungsunternehmen oder Pensionskassen können von Wirtschafts- und Finanzkrisen - und mehr noch von den Staatsschulden - mitgerissen werden. Aufgrund der langen Niedrigzinsphase entstanden Probleme, langfristig die prognostizierten Zinsen erwirtschaften zu können. Sie waren gezwungen, teilweise Leistungen entsprechend zu kürzen. Mit der Senkung des Garantiezinses für neue Verträge z.B. wurde dem bereits Rechnung getragen.
Die bestehende Inflation kann gleichzeitig durch den Kaufkraftverlust den realen Wert der Leistungen gravierend mindern.
Das Problem:
Fast alle Versicherer legen das Geld ihrer Kunden nahezu ausschließlich in festverzinslichen Anlagen an. (s. Grafik).
Aufgrund der bereits eingetretenen Wertverluste haben schon jetzt einige Gesellschaften sogenannte "stille Lasten" in ihren Bilanzen. Anhaltende negative Marktentwicklungen könnten ihre Finanzkraft weiter schwächen. Die Auffanggesellschaft "PROTEKTOR" wäre allerdings nicht in der Lage, mehrere Versicherer gleichzeitig zu retten….
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Anbieters für betriebliche Altersvorsorge ist deshalb seine Finanzkraft! Ein kritischer Blick "hinter die Kulissen" ist unumgänglich.